Samstag, März 23, 2013

Vom Jobcenter erniedrigt und versklavt und die Politik findet es toll!


Wenn es tatsächlich so wäre, dass die Empfänger von Sozialleistungen nur dann sanktionert werden, wenn sie keine zumutbare Arbeit annehmen, dann könnte man darüber streiten, es richtig oder falsch finden et cetera. Aber wenigstens wäre es logisch nachvollziehbar, auch für die Gegner von Sanktionen.


Die Situation ist aber wesentlich schlimmer. Die Hartzer werden wie Sklaven behandelt, man schiebt sie wie Kaninchen wohin man will, in völlig sinnlose Maßnahmen, in denen z.B. Menschen mit Uni-Abschluss und Menschen ohne Schulabschluss zusammen 8 Wochen lernen, wie man sich bewirbt oder sonst welchen Quatsch. Dabei sollte es jedem Idiot eigentlich klar sein, dass Uni-Absolventen es ohnehin wissen, wie man eine Bewerbungsmappe zusammenstellt (und falls nicht, dann brauchen sie keine 8 Wochen, um das zu lernen, sondern höchstens ein paar Stunden), und die Menschen ohne Schulabschluss es nicht nötig haben, bei der Bewerbung als Putzaushilfe eine großartige Bewerbungsmappe vorzulegen.

Die Erfolgsquote bei solchen Maßnahmen ist gleich Null, d.h. keiner hat eine Arbeitsstelle gefunden, weil er diesen Kram durchgemacht hat. Trotzdem werden die Menschen notorisch in solche Maßnahmen geschickt und notorisch sanktioniert, wenn sie sich dagegen wehren. Das ist nur so als Beispiel. Man könnte ja jede Menge von von weiteren Beispielen bringen, wie absurd und menschenverachtend das System ist. Schon allein die Art und Weise, wie die Arbeitslosen bei den Behörden behandelt werden, in welchem Ton man mit ihnen spricht... so geht man mit Untertanen um. Untermenschen.

Fordern und fordern? Bis jetzt wird nur Fordern eingesetzt. Von Fördern kein Spur. Gerade diejenige, die es ehrlich versuchen, auf einem würdigen Wege aus der Arbeitslosigkeit rauszukommen, werden schikaniert und gemobbt. Ein Bekannter von mir versucht es seit Jahren, eine Berufsausbildung zu bekommen. Er sucht sowohl selbst eine entsprechende Möglichkeit (Internet-Anzeigen etc.) als auch Unterstützung beim Arbeitsamt.

Dabei wird er gerade deswegen überall zur Schnecke gemacht, z.B. die Sachbearbeiter im Jobcenter grinsen ihm ins Gesicht und sagen, dass er keine Chance hat, weil er zu alt ist. Dabei war er so etwa Anfang 30 als es ihm zum ersten mal erklärt wurde, dass er zu alt für eine Ausbildung ist. Der Staat wolle für solche Menschen wie er keine Ausbildung finanzieren. Darauf meinte er, dass er fast noch 40 Jahren bis zur Rente hat und dass man heutzutage ohne Ausbildung keine Chance hat, eine stabile Arbeit zu finden, von der man auch leben kann, ohne aufzustocken. Wenn der Staat ihm keine Ausbildung ermöglichen will, dann muss der Staat ihm noch mehrere Jahrzehnten Hartz IV ausbezahlen, was im Endeffekt wesentlich teurer ist. Das will er (der Bewerber) nicht und das sollte der Staat auch nicht wollen. Auf solche Einwände bekommt er andauernd kaltschnäuzige Reaktionen nach dem Motto: Wer es bis zum 25 nicht geschafft hat, einen Abschluss zu bekommen,hat keine Chancen mehr. Dabei wird ihm ununterbrochen die Schuld in die Schuhe geschoben, dass er es bis 25 nicht geschafft hat. Als er den Beamten gefragt hat, ob der Beamte es gerecht findet, kam die Antwort, dass es nicht die Aufgabe des Beamten ist, die Situation als gerecht oder ungerecht einzustufen, sondern es ist eine Aufgabe des Beamten, die gesetzlichen Vorlagen in der Praxis umzusetzen. Als er dann den Beamten gefragt hat, ob der Beamte auch so brav die gesetzliche Vorlagen umsetzen würde, wenn Nazisten mit seinen gesetzlichen Vorlagen an die Macht kämen, wurde er sanktioniert. Dieser Beispiel ist kein Einzelfall, sondern ein Normalfall. Geschieht tagtäglich überall.

Was ist bitteschön hier vom Fördern? Wer fördert wen? Der Staat nimmt Steuergelder an und sollte damit vernünftig umgehen, z.B. in die berufliche Bildung einfließen lassen etc. Stattdessen werden solche Schikanen finanziert. Welches Recht hat der Staat zu fordern, wenn es gar nicht gefördert wird?

Anmerkung: Ja, gefördert werden natürlich die Nutznieser der Armutsindustrie, die die nutzlosen Maßnahmen durchführen. Natürlich nicht die Ausbilder dort, denn die haben meist auch nur billige Zeitverträge, sondern die Organisationen und Firmenchefs in ihren bequemen Sesseln, welche die Sozialgelder für wenig Aufwand kassieren.

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